Laut der Herbstprognose der Europäischen Kommission wird das portugiesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2024 voraussichtlich um 1,7 % wachsen – fast doppelt so viel wie der erwartete EU-Durchschnitt von 0,9 %. Dies ist das dritte Jahr in Folge mit überdurchschnittlichem Wachstum, und Prognosen deuten darauf hin, dass sich dieser Trend bis mindestens 2026 fortsetzen wird.

Die Prognosen der Kommission deuten darauf hin, dass Portugals BIP im Jahr 2025 um 1,9 % und im Jahr 2026 um 2,1 % steigen könnte, verglichen mit dem EU-Durchschnitt von 1,5 % bzw. 1,8 %. Diese anhaltende Dynamik unterstreicht den bemerkenswerten fünfjährigen wirtschaftlichen Konvergenzzyklus Portugals, der zu den längsten in der Union gehört. Darüber hinaus zeigen die Daten von Eurostat, dass Portugal seit 2016, ohne Berücksichtigung der Jahre der COVID-19-Pandemie, kontinuierlich über dem EU-Durchschnitt gewachsen ist. Dies deutet auf eine mögliche jahrzehntelange Periode der Konvergenz hin, die ihre Position als einer der herausragenden Leistungsträger des Blocks weiter festigt.

Angetrieben wird dieses Wachstum durch eine Kombination aus internen und externen Faktoren. Der private Konsum, der durch Reallohnerhöhungen gestützt wird, dürfte weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Konjunktur leisten. Darüber hinaus wird prognostiziert, dass die beschleunigte Umsetzung des portugiesischen Aufbau- und Resilienzplans (PRR) die Investitionen ankurbeln und die Binnennachfrage entscheidend ankurbeln wird. Auch wenn der Tourismus – ein Eckpfeiler der portugiesischen Wirtschaft – im Vergleich zu den Vorjahren weniger zum Wachstum beiträgt, bleibt er eine wichtige Säule der wirtschaftlichen Stabilität.

Die Widerstandsfähigkeit Portugals zeigt sich auch darin, dass es in der Lage ist, die jüngsten Herausforderungen besser zu meistern als die meisten EU-Länder. Während die COVID-19-Pandemie und der Ukraine-Krieg die Volkswirtschaften auf dem gesamten Kontinent erschütterten, erholte sich Portugal bemerkenswert schnell. Zwischen 2020 und 2023 lag die Wirtschaftsleistung des Landes konstant über dem EU-Durchschnitt. Mit Blick auf die Zukunft deuten Prognosen darauf hin, dass Portugal zwischen 2024 und 2026 einen Wachstumsvorteil von 1,5 Prozentpunkten gegenüber dem EU-Durchschnitt behalten wird.

Die Europäische Kommission warnt jedoch davor, dass die Risiken für diese optimistischen Prognosen nach wie vor erheblich sind. Geopolitische Spannungen, insbesondere die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten, könnten das Wachstum in der gesamten EU unter Druck setzen. Während sich die europäische Wirtschaft insgesamt allmählich von der Stagnation erholt, wie EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni beschrieb, bleibt das Wachstum bescheiden und anfällig für externe Schocks.

Für Portugal stellt diese Phase der wirtschaftlichen Konvergenz einen bemerkenswerten Erfolg dar, der seine Fähigkeit unterstreicht, nationale Stärken zu nutzen und internationale Herausforderungen effektiv zu bewältigen. Sollten sich die Prognosen bewahrheiten, wird Portugal nicht nur seine Führungsrolle im Konvergenzprozess der EU festigen, sondern auch eine solide Grundlage für nachhaltiges Wachstum in den kommenden Jahren schaffen.


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Paulo Lopes is a multi-talent Portuguese citizen who made his Master of Economics in Switzerland and studied law at Lusófona in Lisbon - CEO of Casaiberia in Lisbon and Algarve.

Paulo Lopes