"Diese Studie hat es uns ermöglicht, den molekularen Prozess der Übertragung von Antibiotikaresistenzen im menschlichen Körper und die Herausforderungen, denen wir uns bei ihrer Bekämpfung gegenübersehen, zu verstehen", sagte Lusa Tiago Costa, Forscher am Zentrum für bakterielle Resistenzbiologie am Imperial College London, laut der Agentur Lusa.
In der Praxis hat die Forschungsgruppe der britischen Universität herausgefunden, dass es den Bakterien, die den menschlichen Darm besiedeln, gelingt, Strukturen zu bilden, um DNA zu verbinden und zu übertragen, wodurch sie eine größere Resistenz gegen Antibiotika erlangen können.
Das Team unter der Leitung von Tiago Costa untersucht, wie es Bakterien gelingt, DNA untereinander zu übertragen und so ihre Resistenz gegen Antibiotika zu stärken.
Die Arbeit, die in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurde, zeigte, dass Bakterien wie E. coli, die den menschlichen Darm besiedeln, einen röhrenförmigen Überbau, den so genannten "F-Pilus", auf der Zelloberfläche bilden, um verschiedene Bakterienzellen miteinander zu verbinden.
Diese molekularen Strukturen, die aus Proteinen und Lipiden bestehen, "sind entscheidend für die Übertragung von Genen, die für die Resistenz gegen Antibiotika kodieren", erklärte der Forscher und fügte hinzu, dass man bisher dachte, dass die extremen Bedingungen im menschlichen Körper, wie Turbulenzen, Temperatur und Säure, diese Struktur abbauen und die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen unter Bakterien erschweren.
Laut Tiago Costa beweist der Artikel, dass es den Bakterien gelungen ist, sich so zu entwickeln, dass sie die Antibiotikaresistenz von einem zum anderen übertragen können.
Die Forscher entdeckten auch, dass diese Bakterien diese Struktur nutzen, um bakterielle Gemeinschaften, so genannte Biofilme, zu bilden, die sie vor der Wirkung von Antibiotika schützen.