Angeregt durch einen Artikel, den ich im deutschen Handelsblatt gelesen habe, konnte ich mich des Gedankens nicht erwehren, dass diese innovative Lösung dringend für Portugal in Betracht gezogen werden sollte. Angesichts der zunehmenden Zahl von Naturkatastrophen, die durch eine lange Küstenlinie und dicht besiedelte Küstenstädte noch verschärft werden, ist es höchste Zeit, den Hochwasserschutz zu intensivieren.

Dänische Kommunen haben einen bemerkenswerten Präzedenzfall geschaffen, indem sie ehemalige Fahrspuren in Grünflächen umgewandelt und Rückhaltebecken unter Gehwegen angelegt haben. Diese Maßnahmen verschönern nicht nur städtische Gebiete, sondern erhöhen auch ihre Widerstandsfähigkeit gegen Überschwemmungen. Gefährdete portugiesische Regionen wie der Großraum Lissabon, das Tejo-Tal, Porto, Aveiro, Coimbra, Leiria, das Douro-Tal und die Küsten der Algarve, Madeiras und der Azoren könnten von ähnlichen Initiativen stark profitieren.

Die Dringlichkeit solcher Maßnahmen wurde am Tag des "Millenniumsregens" in Dänemark deutlich. In nur wenigen Stunden fielen im Großraum Kopenhagen 135,4 Millimeter Regen pro Quadratmeter – eine Sintflut, die sich normalerweise über zwei Monate erstreckt. Dieses beispiellose Ereignis spornte dänische Architekten und Stadtplaner an, die Infrastruktur der Stadt neu zu gestalten und Dänemark als weltweit führend im Hochwasserschutz zu positionieren. Nur wenige Länder investieren heute so stark in den Schutz vor Regen und Überschwemmungen wie Dänemark, angetrieben durch seine ausgedehnte Küste und die Realitäten des Klimawandels.

Die Auswirkungen des Wolkenbruchs in Kopenhagen im Jahr 2011 waren tiefgreifend. Innerhalb weniger Stunden stand die Stadt unter Wasser und verursachte Schäden in Höhe von fast einer Milliarde Euro. Die Ursache war klar: Die rasante Bebauung hatte die natürlichen Sickerflächen versiegelt und die Stadt verwundbar gemacht. Die Reaktion war schnell und innovativ. Mithilfe von 3D-Animationen kartierten Experten den Wasserfluss bei starken Regenfällen und identifizierten kritische Bereiche, in denen eingegriffen werden sollte. Diese Daten bildeten die Grundlage für einen umfassenden Plan, der das Stadtbild veränderte.

Ein markantes Beispiel ist die Umwandlung eines belebten Kreisverkehrs in eine grüne Oase in einem Wohngebiet. Was einst ein zweigleisiger Verkehrsknotenpunkt war, ist heute ein üppiger Raum mit Vegetation, der wie Schwämme wirkt, um Regenwasser aufzusaugen. Parks und Bürgersteige wurden umgestaltet, um bei Regenfällen als Auffangbecken zu dienen und in Trockenzeiten auch als Erholungszweck zu dienen. Ein Skaterpark dient zum Beispiel auch als Wasserreservoir. Bei starken Regenfällen wird überschüssiges Wasser über unterirdische Rohre in Parks und Sportanlagen geleitet. Diese Stauseen bleiben bei trockenem Wetter unauffällig und werden dezent von niedrigen Wänden begrenzt.

Weitere Maßnahmen sind begrünte Dächer, ein Netz von Rückhaltebecken, künstlich angelegte Flussbetten, die als Fußgängerwege dienen, und unterirdische Entwässerungssysteme. Zusammengenommen haben diese Innovationen das Auftreten von Überschwemmungen in Kopenhagen drastisch reduziert.

Die Botschaft ist klar: Hochwasserschutz muss global priorisiert werden. Das Ignorieren dieses drängenden Problems wird nur zu weiteren Katastrophen führen. Dieser Artikel dient als bescheidener Aufruf zum Handeln – jeder von uns kann einen Beitrag leisten. Einfache Schritte wie die Reduzierung der Versiegelung unserer Außenbereiche und mehr Begrünung können einen Unterschied machen. Dies gilt insbesondere für Orte wie die Algarve, wo Wasserknappheit aufgrund von Dürren oft mit der Vorbereitung auf Überschwemmungen kollidiert. Es mag ironisch klingen, aber es unterstreicht einen entscheidenden Punkt: Wir haben nur einen Planeten und keine zweite Chance.

Lassen Sie dies eine sanfte Erinnerung an alle sein: Proaktive Maßnahmen von heute können die Katastrophen von morgen verhindern. Lernen wir von Dänemark und beginnen wir mit dem Bau unserer eigenen Schwammstädte in Portugal.


Author

Paulo Lopes is a multi-talent Portuguese citizen who made his Master of Economics in Switzerland and studied law at Lusófona in Lisbon - CEO of Casaiberia in Lisbon and Algarve.

Paulo Lopes