Das Projekt Villazero entstand aus dem Traum, ein nachhaltiges Einfamilienhaus zu bauen. Die drei Unternehmen Fiskarhedenvillan, Mondo Arkitekter und Structor Byggteknik Dalarna begannen zusammenzuarbeiten, um diesen Traum zu verwirklichen. Das Projekt konzentrierte sich auf die Reduzierung der Kohlendioxidemissionen und entschied sich für den Bau einer kohlendioxidneutralen Villa. Der vom Sweden Green Building Council entwickelten NollCO2-Zertifizierung folgte dem grundlegenden Nordic Ecolabel.

Pia Stoll, Senior Expertin beim Sweden Green Building Council, erklärt, dass Villazero auch für sie ein besonderes Projekt war.

- Villazero ist das erste zertifizierte Einfamilienhausprojekt von NollCO2 und war ein Pilotprojekt bei der Entwicklung der Zertifizierung. Wir waren uns nicht sicher, ob es möglich ist, eine üblicherweise aus Holz gebaute Villa um weitere 30 Prozent zu reduzieren, aber die Beteiligten haben gezeigt, dass es mit guter Zusammenarbeit und Neugier auf neue Lösungen möglich ist. In der nächsten Handbuchversion können wir nun Einfamilienhäuser als mit NollCO2 zertifizierbaren Gebäudetyp hinzufügen. Cool!


Neutral innerhalb von zehn Jahren

Die Zertifizierung nach NollCO2 hat zwei Hauptgleise. Eine fordert, dass die Treibhausgasemissionen des Gebäudes reduziert werden. Darüber hinaus verlangt die Zertifizierung, dass das Gebäude die verbleibende Klimawirkung auf netto null bilanziert. Dies kann durch Klimaschutzmaßnahmen wie die Produktion erneuerbarer Energie geschehen, wie z. B. Sonnenkollektoren, für die sich Villazero entschieden hat.

Dadurch, dass das Haus sehr energieeffizient gebaut und mit einer effizienten Photovoltaikanlage ausgestattet wurde, wird das Haus die durch den Bau entstandene Kohlendioxidschuld schnell abbezahlen.

- Die Anforderung aus der Zertifizierung ist, dass das Haus die Kohlendioxidschuld innerhalb von 50 Jahren zurückzahlen muss. Aber wir hatten einen viel höheren Ehrgeiz als das, Villazero wird innerhalb von zehn Jahren neutral sein, sagt Erik Jäderbrink, Business Developer bei Fiskarhedenvillan.


Auf Holzfundament gebaut

Villazero ist jetzt in Borlänge, Schweden, fertig gestellt. Das Haus hat sowohl in der schwedischen Baubranche als auch international viel Aufmerksamkeit erhalten. Es beherbergt auf seinen 107 Quadratmetern vier Zimmer und eine Küche. Sowohl Wände als auch Decken bestehen aus Holz, das nicht gestrichen, sondern mit Silikon behandelt wurde, um Feuchtigkeit und Fäulnis zu widerstehen. Aber die Entscheidung, das Haus auf Holzfundamenten zu bauen, wurde besonders diskutiert.

- Wir haben mehrere Grundtypen bewertet, darunter Massivholzfundamente und leichte Böden. Der Leichtbauboden allein hatte eigentlich noch geringere Auswirkungen, aber da dann Sockel erforderlich wären, landete Kreuzverleimtes Holz immer noch am niedrigsten. Unter der Holzplatte befinden sich vier Lagen EPS-Dämmung zum Schutz vor Feuchtigkeit von unten. Zudem ist die Holzplatte mit einer Schutzmembran ummantelt, einer diffusionsoffenen Folie, die vor Feuchtigkeit und Schmutz schützt, erklärt Anders Berggren, Gebäudedesigner bei Structor Byggteknik.

Villazero wird auch nach seiner Fertigstellung weiter erforscht. Mit Hilfe von Feuchtigkeitssensoren in Fundament, Wänden und Decke kann das Projektteam verfolgen, wie sich die Materialien und Methoden im Laufe der Zeit verhalten werden.